Florian Köhl

Büro Berlin

seit 2002: Gründung fatkoehl architekten

seit 2016: Gründung Quest
link Quest

 

Lehre und Forschung

2020-2023: Vertretungsprofessor für Bauwirtschaft und Projektentwicklung am Fachbereich für Architektur, Stadt- und Lanschaftsplanung (ASL) an der Universität Kassel

2000-2006: Wiss. Mitarbeiter TU Berlin Institut für Stadt und Regionalplanung, Prof Luise King

1998-2000: Unitmaster Bartlett School of Architecture, UCL, London

 

Mitarbeit

1996-99 Studio Daniel Libeskind, Berlin
link studio libeskind

 

Florian Köhl

link zur Bio

Florian Köhl studierte zuerst Architektur an der TU München und wechselte später an die Bartlett School of Architecture (UCL) London, wo er sein Studium mit Auszeichnung abschloss. Danach lehrt er ein Diploma Studio zwei Jahre in London an seiner Alma Mater. Im Anschluss war er von 2000 bis 2007 im Institut für Städtebau und Siedlungswesen an der TU Berlin tätig.

Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitete Florian Köhl als praktischer Architekt. Drei Jahre lang war er im Studio Daniel Libeskind tätig, 2002 gründete er sein eigenes Büro: fatkoehl architekten. Das Gründungsprojekt, ein Wohnungsbau in der Strelitzer Straße in Berlin, zählt zu den ersten Berliner Baugemeinschaften. Dabei zeichneten sich Florian Köhl und sein Büro nicht nur für den Entwurf und die Planung, sondern auch für die Entwicklung und Umsetzung des Vorhabens verantwortlich. 2009 wurde das Projekt mit dem Berliner Architekturpreis ausgezeichnet. Weitere Anerkennungen wie der Bauherrenpreis 2016 für die Entwicklung eines gesamten Berliner Blocks durch Baugemeinschaften unterstreichen die Arbeitsweise des Büros, Bauprojekte möglichst von der Entwicklung bis zur Fertigstellung zu begleiten. In dem Forschungsauftrag „Zingster reloaded: Zur Zukunft einer Plattenhaussiedlung in Berlin“ untersuchte und modifizierte Florian Köhl die Architektur des Plattenbaus als Basis für die Transformation der monofunktionalen Plattenhaussiedlung zu einem attraktiven sozial nachhaltigen Stadtquartier. Das Projekt Spreefeld, drei Häuser an der Spree für eine junge Wohnungsgenossenschaft, wurde 2015 für den Mies van der Rohe Preis für europäische Architektur nominiert. 2019 erhielt fatkoehl architekten den Berliner Holzbaupreis für die Laube, eine experimentelle Holzstruktur als soziale Infrastruktur und Lernort für Umweltbildung und nachhaltige Stadtentwicklung.

Neben dem prozessualen Arbeiten liegen die Schwerpunkte des Büros im Zusammenspiel von Gestaltungsprozess und bestmöglicher Nutzung sowie der konsequenten Verbindung von Architektur und öffentlichem Raum.

2016 gründete Florian Köhl zusammen mit Christian Burkhard das „Labor“ Quest, ein Planungs- und Forschungsbüro für die Untersuchung und Beförderung von urbanen Ökosystemen als Steuerungsinstrumente der nachhaltigen Stadtentwicklung. Quest beschäftigt sich u.a. mit Fragen der kooperativen Stadtentwicklung, ökologischen Bauformen und dem Verhältnis von Architektur und Öffentlichkeit.

Außerdem war Florian Köhl bereits 2007 an der Gründung des Netzwerks Berliner Baugruppenarchitekten (NBBA) beteiligt, das er mehrere Jahre leitete. Das Ziel des NBBA ist die Weiterentwicklung von Modellen des gemeinschaftlichen Bauens. 2011 präsentierte er als Mitglied der Architektengruppe „Team Eleven“ 22 Thesen für eine leistbare und soziale Stadtentwicklung. Florian Köhl ist Mitglied der Arbeitsgruppe für die Entwicklung des sogenannten Berliner Modells, der Konzeptvergabe von Grundstücken nicht an Höchst- sondern an – im Sinne des Gemeinwohls – Bestbieter. Die Arbeitsgruppe ist eine gemeinsame Initiative von Vertretern aus Politik, der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und für Finanzen, der Berliner Immobilienverwaltung, den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und dem zivilgesellschaftlich besetzten Arbeitskreis Stadt Neudenken e.V..

In seiner gesamten Laufbahn widmete sich Florian Köhl den unterschiedlichen Facetten der Architekturproduktion und seiner wirtschaftlichen Herleitung. Er ist nicht nur mit den herkömmlichen bauökonomischen Verfahren vertraut, sondern hat sich auch immer wieder aktueller Fragestellungen angenommen. Dazu gehören  Fragen zu Grund und Boden (z.B. Köhl: Bausatz Stadt; Bauwelt; 2014), die Potenziale der Ko-Produktion im Städtebau (Köhl u.a.: From Closed to Open Cities; 2018) oder die wirtschaftliche Rolle des Gemeinwohls (Köhl u.a.: Spreefeld – Den öffentlichen Zugang zum Flussufer mithilfe einer Wohnbaugenossenschaft erhalten; ARCH+; 2018).